Von lokal bis global. Community Based Rehabilitation – eine Strategie zur Umsetzung einer inklusiven Entwicklung
In Workshops und Vorträgen befassten sich die 80 Teilnehmer*innen mit den von der Weltgesundheitsorganisation, UNESCO und der Internationalen Arbeitsorganisation entwickelten CBR-Leitlinien und diskutierten, wie Inklusion in der Entwicklungszusammenarbeit praktisch umgesetzt werden kann.
Die Inklusion von Menschen mit Behinderung in entwicklungspolitische Projekte und Programme ist durch die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen verbindlich geworden. Diese betrifft alle wesentlichen Bereiche und Ebenen der Entwicklungszusammenarbeit.
Mit den Richtlinien für Community Based Rehabilitation (CBR) ist im Jahr 2010 eine Strategie weiter entwickelt worden, die konkret aufzeigt, wie inklusive Entwicklungszusammenarbeit praktisch umgesetzt werden kann.
Charakteristisch für CBR ist, dass Projekte gemeindenah durchgeführt werden und Menschen mit Behinderungen und ihr Umfeld an Entscheidungsprozessen und an der Projektdurchführung aktiv beteiligt sind. Dieser partizipative Ansatz von CBR trägt somit entscheidend dazu bei, die von der UN-Konvention geforderte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in die Praxis umzusetzen. Eine weitere Stärke der CBR-Leitlinien ist es, dass sie auch in ländlichen Regionen mit begrenzter Infrastruktur angewendet werden können. Dabei werden alle vorhandenen Ressourcen gebündelt, denn CBR schließt Menschen mit Behinderungen, ihre Familien und Gemeinden sowie Experten mit ein. So wurden zum Beispiel in einer ländlichen Region in Indien unter der Verantwortung der Gemeindemitglieder und mit geringer Unterstützung des Staates über 50 barrierefreie Toiletten in kurzer Zeit gebaut. Ein Grund für den Erfolg von CBR-Programmen sieht Chapal Khasnabis (WHO) in der Selbstverantwortung und Motivation der Gemeinde-mitglieder: „Entwicklung geht schneller und ist besser, wenn die Menschen sie selbst gestalten und die Verantwortung übernehmen.“ Referenten und Referentinnen zeigten anhand von Beispielen aus Malawi, Ägypten und Nepal, dass sich CBR in der Praxis bewährt hat. CBR wird bereits in 90 Ländern angewendet, so Mike Davies (Christoffel-Blindenmission), der zusammen mit vielen anderen Praktikern an den CBR-Leitlinien mitgewirkt hat. Wurde CBR ursprünglich für den Gesundheitsbereich entwickelt, kann der Ansatz heute in allen Lebensbereichen wie Bildung, Gesundheit, soziale Sicherung, Arbeit und Empo-werment angewendet werden.
In der abschließenden Podiumsdiskussion machten sowohl staatliche als auch private Akteure der Entwicklungszusammenarbeit deutlich, dass die Inklusion von Menschen mit Behinderungen nicht Aufgabe von Expertinnen und Experten sei, sondern in der Verantwortung jedes Einzelnen liege – genau das ist der Ansatz von CBR.
Die Tagung wurde gemeinsam veranstaltet von Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit (bezev), Caritas International und der Christoffel-Blindenmission (CBM).
Pressemeldung - 1 MB
Teilnehmende der Konferenz im Plenum der Tagung
Online-Dokumentation der Tagung
Schauen Sie sich die Zusammenfassung der Tagung in Form des Fachartikels (pdf, 77,7kb) an. Einblick in die Vorträge der Tagung erhalten Sie im Folgenden:
Vorträge im Plenum:
Introduction to the CBR Guidelines (pdf, 518 KB)
Mike Davies, CBM, Manila
Making Inclusion a Reality (pdf, 1,2 MB)
Chapal Khasnabis, WHO, Genf
CBR and Livelihood (pdf, 80,5 KB)
Peter Coleridge, Independent Consultant, Toronto
CBR-Programmes in Malawi (pdf, 1,4 MB)
Alick Chavuta, CBM, Malawi
Diversity and Disability Rights (pdf, 82,2 KB)
Venkatesh Balakrishna, Timbaktu Collective, Indien
Study Report on Supported Living Projekt (pdf, 1,6 MB)
Venkatesh Balakrishna
Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen
Im Verlauf der Tagung vertieften die Teilnehmer*innen in Arbeitsgruppen die Themen Empowerment, Gesundheit, Bildung und Livelihood. Daraufhin wurde schließlich die Einbeziehung von CBR-Komponenten in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Arbeit sowie guter Regierungsführung und Menschenrechte thematisiert. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen finden Sie hier:
3. Mai
Arbeitsgruppe: Empowerment
Empowerment at National Level (pdf, 974 KB)
Svein Brodtkorb, Norwegian Association of Disabled, Oslo
Zusammefassung der Arbeitsgruppe/Summary from the Working Group (pdf, 1 MB)
Arbeitsgruppe: Gesundheit
Experiences with the Health Component of CBR (pdf, 4,9 MB)
Huib Cornielje, Enablement, Niederlande
Zusammenfassung der Arbeitsgruppe/Summary from the Working Group (pdf, 1 MB)
Arbeitsgruppe: Bildung
Inclusive Education in India (pdf, 192 KB)
Poonam Natarajan, National Trust, New Delhi
Zusammenfassung der Arbeitsgruppe/Summary from the Working Group (pdf, 1 MB)
Arbeitsgruppe: Livelihood
Workshop on Livelihood (pdf, 133 KB)
Peter Coleridge, Independent Consultant, Toronto
Livelihood Reality and Dreams (pdf, 562 KB)
Essam Franciss Khouzam, SETI Center, Ägypten
Zusammenfassung der Arbeitsgruppe/Summary from the Working Group (pdf, 1 MB)
4. Mai
Arbeitsgruppe: Ansatzpunkte für die Einbeziehung von CBR-Komponenten im Bereich Gesundheit
Zusammenfassung der Arbeitsgruppe/Summary from the Working Group (pdf, 1 MB)
Arbeitsgruppe: Ansatzpunkte für die Einbeziehung von CBR-Komponenten im Bereich Bildung
Zusammenfassung der Arbeitsgruppe/Summary from the Working Group (pdf, 1 MB)
Arbeitsgruppe: Ansatzpunkte für die Einbeziehung von CBR-Komponenten im Bereich Arbeit
Zusammenfassung der Arbeitsgruppe/Summary from the Working Group (pdf, 1,01 MB)
Arbeitsgruppe: Ansatzpunkte für die Einbeziehung von CBR-Komponenten im Bereich guter Regierungsführung und Menschenrechte
Community Based Rehabilitation (pdf, 326 KB)
Sophia Wirsching, Brot für die Welt, Berlin
Zusammenfassung der Arbeitsgruppe/Summary from the Working Group (pdf, 1 MB)
Die Tagung wurde zusätzlich gefördert von: