Behinderung und Entwicklungs­zusammen­arbeit e.V.

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Was bisher geschah ...

Seit 2020 sind wir mit unserem Projektpartner ADED in Uvira in der Demorkatischen Republik Kongo aktiv. Dabei konzentrieren wir uns auf die schulische und berufliche Inklusion von Kinder und Jugendlichen mit und ohne Behinderung.

Im November 2020 fiel der Startschuss für unser bisher umfangreichstes Auslandsprojekt. Mit unserem Projektpartner ADED begann bezev eine Zusammenarbeit, um zur Verbesserung der Bildung, Berufsausbildung und Integration von Kinder und Jugendlichen mit und ohne Behinderung in der Stadt Uvira beizutragen. Diese erste Projektphase wurde im Januar 2022 abgeschlossen und kann als Erfolg bezeichnet werden.

Das Projekt beschäftigte sich zum einen mit der Grundschule Saint-Pierre, die in einer inklusiven, qualitativ hochwertigen Bildung gefördert werden soll. Zum anderen umschloß es die berufliche Ausbildung für gefährdete Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung in der Stadt Uvira. Was wurde nun also konkret umgesetzt?

  • Es wurden 110 Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung identifiziert, die entweder in die Schule oder das Ausbildungsprogramm aufgenommen wurden.
  • Die Barrierefreiheit in der Grundschule wurde verbessert. Es wurden mehrere kleine Baumaßnahmen vorgenommen, um Kindern mit Behinderungen den physischen Zugang zum Schulgebäude zu erleichtern. Zum Beispiel wurden neue, sichere und barrierefreie Schultoiletten errichtet. Außerdem wurden 15 Kinder mit Behinderungen mit Hilfsmitteln (z.B. Brillen) ausgestattet, die sie für eine erfolgreiche Teilnahme am Unterricht benötigen.
  • Die Grundschule St. Pierre gilt aufgrund dieser Entwicklungen seitdem als eine Pilotschule für inklusive Bildung in Uvira. Sie ist die einzige dieser Art in der weiteren Umgebung und stellt bereits ein Beispiel für andere Schulen dar.
  • Die Familien der Kinder und Jugendlichen mit und ohne Behinderungen wurden in Selbsthilfegruppen organisiert. Dort haben sie ein "Safe Space", ein Unterstützungssystem. In verschiedenen Workshops erhalten sie Informationen zu den Rechten von Menschen mit Behinderungen und werden wirtschaftlich geschult. Sie tauschen sich aus, vernetzen sich und entwickeln organisatorische sowie berufliche Kompetenzen.
  • 110 Familien wurde Kapital zur Verfügung gestellt, um eine
    einkommensschaffende Tätigkeit zu starten, die zur finanziellen Stabilisierung beiträgt. Außerdem wurden sie von Projektmitarbeiter*innen bei der Umsetzung ihrer Selbstständigkeit begleitet und mit Know How ausgestattet.
  • Das Bewusstsein von Gemeindevorstehern, Bildungsbeamten*innen, Lehrpersonal der Saint-Pierre-Grundschule, Eltern und der lokalen Bevölkerung in Uvira wurde für Behinderungen, Rechte für Menschen mit Behinderung, Inklusion und inklusive Bildung geschärft. Insbesondere die Lehrkräfte aus der Saint-Pierre-Grundschule erhielten intensive Fortbildungen, damit sie zukünftig die Bedarfe von Kindern mit Behinderungen erkennen und ihrem Unterricht einbeziehen können. ADED schätzt, dass ca. 40 % der Bevölkerung in der betroffenen Region nun zu solchen Themen sensibilisiert ist.

Aber durch das Projekt wurde auch eins klar: Es ist ein langer Weg, Stigmata in der Gesellschaft vollständig abzubauen und allen Kindern und Jugendlichen eine inklusive und qualitativ gute Bildung zu ermöglichen. Deshalb geht es auch 2022 weiter!

Jugendliche mit und ohne Behinderung bei der Mechanik-Ausbildung

Jugendliche mit und ohne Behinderung bei der Mechanik-Ausbildung

Links sieht man die alten, heruntergekommenen Schultoiletten. Rechts sieht man einen Teil der neuen, barrierefreien Schultoiletten.

Links sieht man die alten, heruntergekommenen Schultoiletten. Rechts sieht man einen Teil der neuen, barrierefreien Schultoiletten.

Zwei Männer  arbeiten an der Herstellung von Körben. Ein Beispiel für einkommensschaffende Tätigkeiten.

Zwei Männer arbeiten an der Herstellung von Körben. Ein Beispiel für einkommensschaffende Tätigkeiten.